Kennst du sicher: Du schickst eine Nachricht in die Familien‑WhatsApp wegen eines Geburtstags, jemand anderes trägt einen Termin in Google Kalender ein – und plötzlich weiß niemand mehr, wer wo sein muss. Timetree will dieses Problem lösen, indem es einen gemeinsamen Kalender mit Chat und To‑do‑Listen kombiniert. So siehst du nicht nur, wann etwas stattfindet, sondern kannst direkt darüber sprechen.
Wer steckt hinter Timetree?
Timetree wurde von Yasuto Fukagawa, Cha Jin Park und Shunichi Matsuda gegründet. Das Trio erkannte eine Lücke im Markt: Bestehende Kalender‑Apps waren hauptsächlich auf individuelle Nutzung ausgelegt, während viele Menschen ihre Planung eigentlich mit anderen teilen wollten. 2016 kam Hiroshi Kono als CTO dazu und stärkte damit die technische Basis weiter.
Die App ist vor allem in Japan stark gewachsen, wo Timetree inzwischen der beliebteste geteilte Kalender ist. Dieser Erfolg blieb nicht unbemerkt: 2015 erhielt die App den „App Store Best of 2015“-Award. Seitdem expandiert Timetree auch in den USA und Europa. Anfang 2025 tätigte der Telekommunikationsanbieter SK Telecom eine strategische Investition, um die AI-Integration zu beschleunigen – ein klares Zeichen dafür, dass das Unternehmen ernsthaft auf weiteres Wachstum setzt.
Für wen ist Timetree gedacht?
Timetree richtet sich an Menschen, die ihren Kalender mit anderen teilen und direkt darüber kommunizieren möchten. Familien nutzen die App, um Termine, Schulferien und Sporttrainings im Blick zu behalten. Paare planen damit Dates und Haushaltsaufgaben. Freundesgruppen organisieren Ausflüge und Partys. Auch kleine Teams können damit arbeiten, solange man keine komplexen Projektmanagement-Funktionen benötigt.
Für große Unternehmen ist die App weniger geeignet. Es fehlen Funktionen wie detaillierte Rechte- und Rollenkonzepte, Integrationen mit Unternehmenssoftware und erweiterte Berichte. Auch für komplexe Projekte mit Abhängigkeiten und Meilensteinen sollte man eher auf spezialisierte Tools setzen. Timetree hält alles bewusst einfach und sozial – für viele Nutzer gerade der Grund, warum es gut funktioniert.
Was kann Timetree alles?
Die kostenlose Version von Timetree bietet bereits viel Funktionalität. Du kannst unbegrenzt geteilte Kalender erstellen, innerhalb von Events chatten, Memos und To-do-Listen teilen und deinen Kalender mit Google, Apple oder Outlook synchronisieren. Für das Hinzufügen von Dateien und Fotos zu Terminen, das Entfernen von Werbung und eine vertikale Ansicht brauchst du ein Premium-Abonnement.
- Mehrere geteilte Kalender: Erstelle separate Kalender für deine Familie, den Sportverein, die Arbeitsgruppe oder die Freundesgruppe. Jeder mit eigenen Mitgliedern und eigener Farbcodierung.
- Chat pro Veranstaltung: Keine separaten WhatsApp‑Gruppen mehr nötig. Sprich direkt beim Termin über Details, etwa wer fährt oder was jeder mitbringt.
- Geteilte Memos und To‑dos: Notiere wichtige Infos in einem Kalender (zum Beispiel WLAN‑Passwörter für den Urlaub) oder erstelle Listen, die alle abhaken können.
- Synchronisation mit externen Kalendern: Importiere deinen Google Calendar, Apple Calendar oder Outlook, damit du all deine Termine an einem Ort siehst. Änderungen werden automatisch synchronisiert.
- Widgets für deinen Startbildschirm: Sieh deine kommenden Termine, ohne die App zu öffnen. Praktisch für einen schnellen Überblick.
- Virtuelle Mitglieder: Füge Haustiere, Kinder ohne eigenes Smartphone oder sogar Objekte (wie das Auto) als Mitglied hinzu. So kannst du auch deren Planung im Blick behalten.
- Farbcodierung pro Person: Erkenne auf einen Blick, wer wo sein muss. Jedes Mitglied bekommt im Kalender eine eigene Farbe.
- Dateien und Fotos anhängen: Lade Dokumente, Tickets oder Fotos zu einem Termin hoch. So entfällt das Chaos mit einzelnen E-Mails oder Chats.
Was kostet Timetree?
Timetree hat eine kostenlose Version, die ohne Einschränkung nutzbar ist. Du kannst beliebig viele Kalender und Mitglieder hinzufügen, und alle Basisfunktionen stehen zur Verfügung. Der Nachteil: In der App werden Anzeigen angezeigt.
Für Premium zahlst du 4,49 Dollar pro Monat oder 44,99 Dollar pro Jahr (umgerechnet 3,75 Dollar pro Monat). Damit verschwinden die Werbungseinblendungen und du bekommst Zugriff auf zusätzliche Funktionen wie Dateianhänge und eine vertikale Ansicht deines Kalenders. Neue Nutzer können Premium 30 Tage kostenlos testen.
Der Preis liegt höher als bei vielen Konkurrenten, vor allem wenn man bedenkt, dass du die App meist ergänzend zu deinem bestehenden Kalender nutzt. Für eine Familie oder Gruppe, die intensiv zusammenarbeitet, kann sich die Investition lohnen, aber für gelegentliche Nutzung reicht die Gratis-Version oft aus.
Worauf solltest du achten?
Die Gratis-Version enthält überraschend viel Werbung. Nutzer beschweren sich, dass sie störend ist und regelmäßig den Bildschirm blockiert. Wenn du die App täglich nutzt, kann das schnell nerven.
Widgets auf iOS arbeiten nicht immer zuverlässig. Manchmal bleiben sie leer oder laden nicht automatisch. Dann musst du die App öffnen, um deinen Kalender zu sehen, was den Zweck eines Widgets ein Stück weit zunichtemacht.
Die Synchronisation zwischen Geräten läuft nicht immer sofort. Änderungen, die du auf deinem Smartphone machst, erscheinen manchmal erst nach ein paar Minuten auf deinem Tablet oder Laptop. Für Termine, die schnell stehen müssen, ist das unpraktisch.
Wiederholungstermine bieten nur eingeschränkte Optionen. Du kannst nicht einstellen, dass etwas jeden zweiten Dienstag im Monat stattfinden soll oder dass ein Ereignis nur bis zu einem bestimmten Datum wiederholt wird. Für komplexere Wiederholungen musst du einzelne Termine manuell anlegen.
Timetree Alternativen
Timetree ist nicht die einzige App für gemeinsam genutzte Kalender. Je nachdem, was du suchst, gibt es Alternativen, die besser zu deiner Situation passen.
- Google Calendar: Nimm das, wenn du ohnehin schon komplett im Google‑Ökosystem unterwegs bist und eine engere Verzahnung mit Gmail, Meet und Drive für dich wichtig ist. Hat weniger soziale Funktionen als Timetree.
- Cozi Family Organizer: Ideal, wenn du neben einem Kalender auch Rezepte und Einkaufslisten verwalten willst. Speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet.
- Teamup: Gut geeignet, um Dienstpläne oder Räume zu organisieren. Wirkt eher geschäftlich aufgebaut, und du brauchst kein Konto, um Kalender anzusehen. Für den persönlichen Gebrauch etwas weniger passend.
Häufig gestellte Fragen
Unten beantworten wir die häufigsten Fragen zu Timetree.
Ist Timetree kostenlos nutzbar?
Ja, die Basisversion ist komplett kostenlos und enthält alle Kernfunktionen. Allerdings siehst du Werbung. Für zusätzliche Funktionen und eine werbefreie Nutzung gibt es ein Premium-Abo für 4,49 Dollar pro Monat.
Kann ich meinen bestehenden Google Kalender verbinden?
Ja, du kannst externe Kalender wie Google Calendar, Apple Calendar und Outlook importieren und synchronisieren. So siehst du all deine Termine an einem Ort, ohne doppelten Aufwand.
Können Leute ohne die App meinen Kalender sehen?
Ja, du kannst Veranstaltungen über einen Link teilen, den du zum Beispiel über WhatsApp verschickst. Für echte Zusammenarbeit und das Bearbeiten von Terminen sind die App oder die Webversion aber empfehlenswert.
Fazit
Timetree ist eine praktische App, wenn du regelmäßig mit anderen planen musst und dabei direkt kommunizieren willst. Die Kombination aus Kalender, Chat und To‑do‑Listen funktioniert gut für Familien, Paare und Freundesgruppen. Die kostenlose Version bietet schon viel, aber die Werbung nervt. Premium ist eher teuer, besonders wenn du die App nur gelegentlich nutzt. Für intensive Nutzer, die Wert auf Übersicht und Kommunikation an einem Ort legen, ist sie eine gute Wahl. Für große Teams oder komplexe Projekte gibt es passendere Alternativen.






