Deine Aufgabenliste quillt über, dein Kalender ist voll und trotzdem vergisst du immer wieder diesen einen Einkauf. Any.do möchte all dieses Chaos in einer übersichtlichen App bündeln. Es kombiniert Aufgaben, Kalender und Erinnerungen in einer Oberfläche, die schlicht wirkt. Doch die Frage ist: funktioniert es wirklich so gut, wie es aussieht?
Wer steckt hinter Any.do?
Any.do wurde vom gleichnamigen Unternehmen Any.do Ltd. entwickelt, das 2011 in Tel Aviv, Israel, gegründet wurde. Das Unternehmen konzentrierte sich von Anfang an darauf, Produktivitätstools zu entwickeln, die nicht nur funktional, sondern auch angenehm zu nutzen sind. Der Grundgedanke: Aufgabenverwaltung muss nicht kompliziert sein. Während viele Konkurrenten auf umfangreiche Funktionen und komplexe Systeme setzen, entscheidet sich Any.do bewusst für Einfachheit. Die App entwickelte sich zu einer beliebten Wahl für Menschen, die ihren Tag planen möchten, ohne Stunden damit zu verbringen, ein neues System zu erlernen.
Für wen ist Any.do geeignet?
Any.do richtet sich vor allem an Einzelpersonen, Familien und kleine Teams, die eine unkomplizierte Möglichkeit suchen, ihre Aufgaben und Termine zu organisieren. Die App eignet sich gut für Menschen, die nicht tief in Projektmanagement eintauchen möchten, aber dennoch alles an einem Ort im Blick behalten wollen. Denk an Studierende, die ihre Vorlesungen und Abgabefristen verfolgen müssen, Familien, die Einkaufslisten teilen, oder kleine Teams, die einfache Projekte koordinieren.
Aber die App ist nicht für alle geeignet. Linux‑Nutzer werden enttäuscht sein, denn es gibt keine native App. Auch große Organisationen mit komplexen Projektmanagement‑Anforderungen sollten sich anderweitig umsehen. Any.do ist auf Übersichtlichkeit und Einfachheit ausgelegt, nicht auf umfangreiche Workflows mit Abhängigkeiten und fortgeschrittenen Berichten.
Was kann Any.do alles?
Any.do bietet eine breite Palette an Funktionen, die dir helfen, deinen Tag besser in den Griff zu bekommen. Die Stärke liegt in der Kombination aus Aufgaben und Kalender, sodass du nicht mehr zwischen verschiedenen Apps wechseln musst. Hier sind die wichtigsten Funktionen:
- Integrierter Kalender und Aufgabenliste – Du siehst deine Termine und Aufgaben in einer Übersicht. Any.do synchronisiert mit Google Calendar, iCloud und Outlook, sodass alles automatisch zusammenkommt. Praktisch, wenn du nicht ständig zwischen Apps wechseln möchtest.
- Täglicher Planer (My Day) – Jeden Morgen erhältst du eine Übersicht über deine geplanten Aufgaben. Du kannst sie sofort bestätigen, verschieben oder anpassen. Diese Funktion wird oft als einer der stärksten Punkte von Any.do genannt, da sie dich dazu bringt, bewusst darüber nachzudenken, was du an diesem Tag wirklich erledigen möchtest.
- WhatsApp-Erinnerungen – Ein auffälliges Feature, das du nur in der Premium-Version findest. Du erhältst Erinnerungen über WhatsApp, was praktisch ist, wenn du die App ohnehin den ganzen Tag nutzt. Es fühlt sich natürlicher an als eine Standardbenachrichtigung.
- Intelligente Einkaufsliste – Die App sortiert deine Einkäufe automatisch nach Kategorien. Gemüse zu Gemüse, Milchprodukte zu Milchprodukten. Klingt einfach, spart aber Zeit im Supermarkt. Du kannst Listen auch mit Mitbewohnern oder Familie teilen.
- Zusammenarbeit und geteilte Listen – Du kannst Aufgaben und Listen mit anderen teilen. Alle sehen Updates in Echtzeit, und du kannst pro Aufgabe chatten. Das macht es geeignet für kleine Teams oder Familien, die gemeinsam Projekte bearbeiten.
- Standortbasierte Erinnerungen – Stelle eine Erinnerung ein, die ausgelöst wird, wenn du an einem bestimmten Ort ankommst. Praktisch, wenn du etwas im Supermarkt oder im Büro erledigen musst. Hinweis: Diese Funktion ist nur in den kostenpflichtigen Versionen verfügbar.
Außerdem unterstützt Any.do die sprachgesteuerte Eingabe, die laut Nutzern gut funktioniert. Du kannst Aufgaben einsprechen statt tippen, was besonders auf dem Smartphone angenehm ist. Die App ist auf Web, iOS, Android, Windows und macOS verfügbar, inklusive Widgets und Smartwatch‑Integrationen.
Was kostet Any.do?
Any.do hat eine kostenlose Version namens Personal. Du erhältst unbegrenzte Aufgaben und Listen, was für viele Menschen ausreichend ist. Doch die Gratisversion fehlt es an wichtigen Funktionen. So kannst du keine erweiterten wiederkehrenden Aufgaben einrichten (nur grundlegende Wiederholungen), keine WhatsApp‑Erinnerungen erhalten und bist auf ein Limit von 1,5 MB für Dateien beschränkt. Auch Farblabels und Designs sind eingeschränkt.
Für die kostenpflichtigen Versionen hast du drei Optionen. Premium kostet 7,99 Dollar pro Monat oder 4,99 Dollar pro Monat, wenn du jährlich zahlst (insgesamt 59,88 Dollar). Teams hat die gleichen Preise und ist für kleine Arbeitsgruppen gedacht. Family kostet 9,99 Dollar pro Monat oder 8,33 Dollar pro Monat bei einem Jahresabonnement (insgesamt 99,96 Dollar). Diese Version eignet sich für Familien, die gemeinsam Listen und Aufgaben teilen möchten.
Neue Nutzer können alle kostenpflichtigen Funktionen 7 Tage lang kostenlos testen. Das gibt dir genug Zeit, um zu sehen, ob sich die Premium‑Features lohnen. Es sind keine Lifetime‑Deals verfügbar, du zahlst also immer monatlich oder jährlich.
Worauf solltest du achten?
Any.do sieht gut aus und funktioniert intuitiv, aber es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest, bevor du wechselst. Nutzer berichten regelmäßig von Frustrationen, die du im Voraus einkalkulieren kannst.
Der größte Schwachpunkt ist, dass wiederkehrende Aufgaben hinter einer Paywall liegen. In der kostenlosen Version kannst du einfache Wiederholungen einstellen, aber für erweiterte Muster (wie jeden ersten Montag im Monat) brauchst du Premium. Für viele Menschen ist das eine Grundfunktion, die sie in einer Aufgaben-App erwarten – daher fühlt es sich wie eine verpasste Chance an.
Die Synchronisation zwischen Geräten läuft nicht immer reibungslos. Mehrere Nutzer klagen über Verzögerungen, besonders zwischen der mobilen App und der Desktop‑Version. Du fügst eine Aufgabe auf deinem Smartphone hinzu, aber es dauert eine Weile, bis sie auf deinem Computer erscheint. Nicht dramatisch, aber ärgerlich, wenn du schnell arbeitest.
Die Desktop‑App, besonders unter Windows, wird oft als langsam und fehleranfällig empfunden. Einige Nutzer entscheiden sich daher für die Webversion, die stabiler zu funktionieren scheint. Die mobilen Apps erhalten hingegen viel Lob, sodass der Qualitätsunterschied zwischen den Plattformen auffällt.
Der Kundenservice ist ein weiterer Schwachpunkt. Mehrere Bewertungen erwähnen, dass es schwierig ist, Unterstützung zu bekommen und dass Antworten lange auf sich warten lassen. Wenn du ein Problem hast, kannst du nicht mit schneller Hilfe rechnen.
Abschließend ist die Gratisversion sehr eingeschränkt. Du kannst Aufgaben erstellen und Listen führen, aber sobald du etwas mehr möchtest (standortbasierte Erinnerungen, Farblabels, wiederkehrende Aufgaben), stößt du an Grenzen. Es wirkt, als wäre die kostenlose Version vor allem dazu gedacht, dich zum Upgrade auf Premium zu verleiten.
Any.do‑Alternativen
Any.do ist nicht der einzige Anbieter in diesem Bereich. Je nachdem, was du suchst, gibt es Alternativen, die möglicherweise besser zu deinen Bedürfnissen passen.
- Todoist – Wähle Todoist, wenn du eine fortgeschrittene Aufgabenorganisation und Filter benötigst. Todoist ist leistungsstärker für Menschen, die viele Projekte verwalten und gerne mit Labels, Prioritäten und komplexen Filtern arbeiten. Die Oberfläche ist etwas voller, aber du erhältst mehr Kontrolle.
- TickTick – Diese App bietet mehr Features als Any.do, wie etwa Habit-Tracking und einen integrierten Pomodoro-Timer. Wenn du neben Aufgaben auch Gewohnheiten verfolgen und mit Zeitblöcken strukturiert arbeiten möchtest, ist TickTick die bessere Wahl.
- Microsoft To Do – Völlig kostenlos und einfacher in der Nutzung. Wenn du eine einfache Lösung ohne Paywall suchst und bereits im Microsoft-Ökosystem (Outlook, Teams) arbeitest, ist dies eine logische Option. Weniger Features, aber auch weniger Aufwand.
Häufig gestellte Fragen
Hier sind die Fragen, die am häufigsten zu Any.do gestellt werden.
Ist Any.do kostenlos nutzbar?
Ja, die Personal‑Version ist kostenlos und bietet unbegrenzt viele Aufgaben und Listen. Allerdings fehlen dir erweiterte Funktionen wie wiederkehrende Aufgaben, WhatsApp‑Erinnerungen und standortbasierte Benachrichtigungen. Für die grundlegende Nutzung reicht es aus, aber Power‑User stoßen schnell an Grenzen.
Funktioniert Any.do unter Linux?
Nein, es gibt keine offizielle native Linux‑App. Linux‑Nutzer können nur die Webversion verwenden, die sich weniger integriert anfühlt als eine echte Desktop‑App. Wenn du mit Linux arbeitest, ist das ein wichtiger Nachteil.
Kann ich meinen Kalender mit Any.do synchronisieren?
Ja, Any.do synchronisiert mit Google Calendar, iCloud, Outlook und anderen Kalendern. Deine Aufgaben und Termine erscheinen gemeinsam in einer Übersicht, was einer der stärksten Punkte der App ist. Die Synchronisierung funktioniert meist gut, auch wenn einige Nutzer gelegentlich von Verzögerungen berichten.
Fazit
Any.do ist eine solide Wahl, wenn du eine übersichtliche App suchst, die Aufgaben und Kalender kombiniert. Die Benutzeroberfläche ist angenehm, die My Day‑Funktion hilft dir, fokussiert zu bleiben, und die mobilen Apps funktionieren gut. Für Einzelpersonen und Familien, die kein komplexes Projektmanagement benötigen, bietet die App ausreichend Funktionen.
Aber es gibt auch Einschränkungen. Die Gratisversion ist knapp bemessen, die Synchronisierung läuft nicht immer reibungslos, und die Desktop‑App fühlt sich schwerfällig an. Wenn wiederkehrende Aufgaben für dich essenziell sind oder du unter Linux arbeitest, solltest du dich nach Alternativen umsehen. Für alle, die bereit sind zu zahlen und hauptsächlich mobil arbeiten, ist Any.do ein hilfreiches Tool, das hält, was es verspricht, ohne unnötig kompliziert zu werden.







