Sie möchten einen schönen Instagram-Post erstellen, aber Photoshop ist viel zu kompliziert. Oder Sie müssen eine Präsentation zusammenstellen, die professionell aussieht, haben aber keine Designerfahrung. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sind Sie wahrscheinlich schon einmal auf Canva gestoßen.
Aber ist Canva wirklich so gut, wie alle sagen? Und wann sollten Sie sich für eine Alternative entscheiden? In diesem Test gehe ich alles mit Ihnen durch: von der kostenlosen Version bis zu den bezahlten Optionen, von den praktischen KI-Tools bis zu den lästigen Bugs, über die Nutzer klagen.
Canva: das Unternehmen
Canva ist ein australisches Unternehmen, das 2013 von Melanie Perkins, Cliff Obrecht und Cameron Adams gegründet wurde. Die Idee war einfach: Design für jeden zugänglich zu machen, auch für Menschen ohne technische Kenntnisse.
Was als einfaches Tool für Social Media Graphics begann, ist zu einer kompletten Designplattform mit mehr als 170 Millionen Nutzern weltweit herangewachsen. Von kleinen Unternehmern bis zu großen Unternehmen – jeder nutzt Canva für visuellen Content.
Das Unternehmen investiert weiterhin kräftig in neue Funktionen. In den letzten Jahren haben sie stark auf AI-Tools wie Magic Studio gesetzt, womit Sie mit wenigen Klicks Hintergründe entfernen oder Texte generieren lassen können.
Für wen ist Canva geeignet?
Canva ist vor allem beliebt bei Menschen, die keine professionelle Designererfahrung haben, aber dennoch schöne Visuals erstellen möchten. Denken Sie an:
- Social Media Manager, die täglich Posts für Instagram, Facebook oder LinkedIn erstellen müssen
- Kleine Unternehmer, die ihr eigenes Marketingmaterial entwerfen möchten, ohne einen teuren Designer zu engagieren
- Content Creator, die YouTube Thumbnails, Podcast Cover oder Blog Header benötigen
- Studenten und Dozenten, die Präsentationen und Infografiken erstellen möchten, die professionell aussehen
- Teams die gemeinsam an Designs arbeiten möchten ohne komplizierte Software
Sind Sie ein professioneller Grafikdesigner, der komplexe Druckprojekte macht? Dann ist Canva wahrscheinlich zu begrenzt. Für pixelgenaue Arbeit und CMYK-Farbprofile sind Sie bei Adobe InDesign oder Affinity Publisher besser aufgehoben.
Aber für 90% des Online-Contents, den Sie benötigen, ist Canva mehr als ausreichend. Und oft sogar schneller als professionelle Software.
Was kann Canva alles?
Canva steckt voller Funktionen. Manche kennen Sie vielleicht schon, andere sind neu. Das sind die wichtigsten:
- Drag-and-drop Editor – Ziehen Sie Elemente auf Ihre Leinwand, passen Sie Farben an, ändern Sie Texte. Alles funktioniert intuitiv ohne Anleitung.
- Magic Studio (AI-Tools) – Lassen Sie AI Texte schreiben, Hintergründe generieren oder Fotos bearbeiten. Der Hintergrundentferner funktioniert überraschend gut, selbst bei komplizierten Objekten.
- Templates für alles – Ob Sie eine Instagram Story, LinkedIn Banner, Flyer oder Präsentation benötigen: es gibt tausende professionelle Templates mit denen Sie direkt loslegen können.
- Brand Kit – Laden Sie Ihr Logo hoch, stellen Sie Ihre Corporate Design Farben und Schriftarten ein, und verwenden Sie sie konsistent in all Ihren Designs. Praktisch wenn Sie möchten, dass alles erkennbar aussieht.
- Content Planner – Planen Sie Ihre Social Media Posts direkt aus Canva auf Instagram, Facebook, LinkedIn und mehr. Sie müssen nicht mehr zwischen Tools wechseln.
- Stockbibliothek – Zugang zu Millionen von Fotos, Videos, Illustrationen und Icons. Mit einem Pro-Account können Sie unbegrenzt Premium Content nutzen.
- Echtzeit-Zusammenarbeit – Arbeiten Sie gleichzeitig mit Ihrem Team am selben Design. Sie sehen live was andere anpassen, genau wie in Google Docs.
- Magic Resize – Machen Sie Ihr Design mit einem Klick für andere Formate geeignet. Von Instagram Post zu Facebook Banner ohne alles neu machen zu müssen.
- Video Editor – Bearbeiten Sie Videos mit derselben Einfachheit wie statische Designs. Obwohl Nutzer sich beschweren, dass die neuesten Updates hier etwas buggy sind.
- Print on Demand – Lassen Sie Ihre Designs direkt drucken und versenden als Visitenkarten, Flyer oder Poster.
Was Canva so stark macht, ist dass alles in einer Umgebung ist. Sie müssen nicht zwischen Photoshop für Bearbeitung, Illustrator für Graphics und InDesign für Layout wechseln. Alles geschieht in einer Benutzeroberfläche.
Was kostet Canva?
Canva hat drei Preisstufen. Die gute Nachricht: Sie können schon sehr viel mit der kostenlosen Version machen.
Canva Free (kostenlos)
Die kostenlose Version bleibt immer kostenlos. Sie erhalten Zugang zu:
- Tausende kostenlose Templates
- Basis Stockfotos und Elemente
- Der Drag-and-drop Editor
- 5GB Speicher
- Möglichkeit mit bis zu 50 Teammitgliedern zu teilen
Was fehlt Ihnen? Zugang zur vollständigen Bibliothek mit Premium-Content (mehr als 100 Millionen Assets), dem Hintergrundentferner, Magic Resize, erweiterten Brand Kit-Funktionen und zusätzlichem Speicherplatz.
Für Hobbynutzung oder wenn Sie gerade anfangen, ist die kostenlose Version prima. Aber sobald Sie ernsthaft loslegen, stoßen Sie schnell an die Grenzen.
Canva Pro
Das ist das beliebteste Abonnement. Sie zahlen knapp unter € 10 pro Monat bei einem Jahresabonnement (insgesamt €110 pro Jahr), oder €12 pro Monat wenn Sie monatlich zahlen.
Was Sie zusätzlich bekommen:
- Vollzugang zu allen Premium Templates und Stockmaterial
- Magic Studio AI-Tools inklusive Hintergrundentferner
- Magic Resize für alle Formate
- Brand Kit mit unbegrenzten Corporate Designs
- Content Planner für Social Media
- 100GB Speicher
- Möglichkeit, Designs als Vorlagen zu speichern
Du kannst Canva Pro 30 Tage kostenlos ausprobieren. Aber Achtung: Viele Nutzer beschweren sich, dass nach der Testphase unerwartet abgebucht wurde. Stelle also eine Erinnerung ein, wenn du nur testen möchtest.
Worauf sollten Sie achten?
Canva ist beliebt, aber nicht perfekt. Das sind die wichtigsten Schmerzpunkte, auf die Nutzer stoßen:
Die Testphase kann unangenehm enden. Viele Leute beschweren sich, dass nach der kostenlosen 30-Tage-Testversion automatisch abgebucht wurde, ohne klare Warnung. Sorge also dafür, dass du eine Erinnerung setzt, wenn du nur testen möchtest, oder kündige direkt nach dem Start der Testversion.
Der Kundenservice ist begrenzt. Du kannst nur per E-Mail oder Chatbots Kontakt aufnehmen. Keine Telefonnummer, kein Live-Chat mit echten Menschen. Wenn du ein dringendes Problem hast, kann das frustrierend sein.
Der Video-Editor ist buggy geworden. Canva hat kürzlich den Video-Editor erneuert, aber die Nutzer sind nicht zufrieden. Viele Beschwerden über Abstürze, langsame Performance und Funktionen, die nicht wie erwartet funktionieren. Für seriöse Videoarbeit solltest du dir besser DaVinci Resolve oder Adobe Premiere ansehen.
Offline arbeiten ist fast unmöglich. Obwohl Canva Apps für Desktop und Mobilgeräte hat, funktioniert der größte Teil nur online. Hast du keine Internetverbindung? Dann kannst du wenig bis gar nichts machen.
Print-Output ist begrenzt. Für professionelle Druckarbeiten fehlen CMYK-Farbprofile und erweiterte Export-Optionen. Was auf deinem Bildschirm schön aussieht, kann enttäuschen, wenn es aus dem Drucker kommt.
Du bist abhängig von Canva’s Servern. All deine Arbeit steht in der Cloud. Wenn Canva down ist (passiert selten, aber es passiert), kommst du nicht an deine Dateien. Und wenn du irgendwann dein Abonnement kündigst, verlierst du den Zugang zu Premium-Elementen in deinen alten Designs.
Das mag nach viel Kritik klingen, aber für die meisten Nutzer überwiegen die Vorteile bei weitem diese Nachteile. Solange du Canva für das verwendest, wofür es gedacht ist – schnelle, Online-Inhalte – wirst du wenig Probleme haben.
Was sagen andere?
Die allgemeine Meinung über Canva ist positiv. Nutzer sind vor allem begeistert von der Zugänglichkeit und Geschwindigkeit, mit der man professionell aussehende Designs erstellt.
Was Menschen schätzen:
- Die intuitive Benutzeroberfläche, die keine Lernkurve hat
- Magic Studio AI-Tools, die wirklich Zeit sparen
- Echtzeit-Zusammenarbeit innerhalb von Teams
- Die riesige Vorlagenbibliothek, mit der Sie nicht von Grund auf neu beginnen müssen
Worüber Menschen sich beschweren:
- Unerwartete Kosten nach der Testphase
- Mangel an menschlichem Kundensupport
- Der fehlerhafte Video-Editor seit dem letzten Update
- Eingeschränkte Möglichkeiten für Offline-Arbeit
Auf YouTube findest du ausführliche Reviews. Style Factory bespricht alle Vor- und Nachteile im Detail, mit besonderem Fokus auf die Einschränkungen bei Druckarbeiten. Speak About Digital stellt die Frage, ob Canva 2025 noch immer die beste Wahl ist, und kommt zu dem Schluss, dass es für Nicht-Designer nach wie vor die zugänglichste Option ist.
Der Konsens: Canva ist fantastisch für digitale Inhalte und schnelle Projekte, aber weniger geeignet für komplexe Druck- oder Videoprojekte, bei denen du pixelgenaue Kontrolle benötigst.
Canva-Alternativen
Passt Canva nicht ganz zu dem, was du suchst? Das sind die besten Alternativen:
- Adobe Express – Bietet vergleichbare schnelle Design-Tools, integriert aber nahtlos mit professioneller Adobe-Software. Wählen Sie dies, wenn Sie bereits im Adobe Creative Cloud Ökosystem arbeiten und manchmal erweiterte Bearbeitungen in Photoshop oder Illustrator benötigen.
- VistaCreate – Eine direkte Alternative mit einer vergleichbaren Benutzeroberfläche, speziell auf Social Media Vorlagen ausgerichtet. Wählen Sie dies, wenn Sie eine kostengünstige Alternative suchen, die sich rein auf Social Media Visuals konzentriert und Sie keine Notwendigkeit für alle zusätzlichen Funktionen von Canva haben.
- Visme – Bietet erweiterte Möglichkeiten für Datenvisualisierung und interaktive Inhalte als Canva. Wählen Sie dies, wenn Ihr Fokus auf der Erstellung von Infografiken, Diagrammen und geschäftlichen Präsentationen mit vielen Daten liegt.
Jedes dieser Tools hat seine eigenen Stärken. Adobe Express ist ideal, wenn du manchmal mehr Kontrolle benötigst, VistaCreate wenn du hauptsächlich Social Media Content erstellst, und Visme wenn du regelmäßig mit Daten und Präsentationen arbeitest.
Häufig gestellte Fragen
Ist Canva wirklich kostenlos nutzbar?
Ja, Canva bietet einen kostenlosen Plan, der für immer kostenlos bleibt. Du erhältst Zugang zu tausenden Templates, Basis-Tools und einer begrenzten Bibliothek an Stock-Material. Für viele Nutzer ist das bereits mehr als genug, um schöne Designs zu erstellen.
Was ist der wichtigste Unterschied zwischen Canva Free und Pro?
Canva Pro schaltet die vollständige Bibliothek mit Millionen von Premium-Fotos und -Elementen frei, erweiterte AI-Tools wie den Hintergrund-Entferner und Magic Resize, und bietet mehr Speicherplatz (100GB statt 5GB). Wenn du regelmäßig Designs erstellst, ist Pro die Investition wert.
Kann ich meine Designs kommerziell verwenden?
Ja, du darfst Designs, die du in Canva erstellst, für kommerzielle Zwecke verwenden, wie Marketingmaterial und Social Media Posts. Achte jedoch auf die Lizenzbedingungen der Elemente, die du verwendest. Einige Stockfotos haben Einschränkungen für die kommerzielle Nutzung.
Funktioniert Canva auch offline?
Begrenzt. Obwohl es Desktop- und mobile Apps gibt, funktionieren die meisten Funktionen nur online. Du kannst zuvor erstellte Designs anschauen, aber das Bearbeiten und Erstellen neuer Designs erfordert eine Internetverbindung.
Kann ich Canva Pro kostenlos testen?
Ja, du erhältst 30 Tage kostenlosen Zugang zu Canva Pro. Beachte jedoch, dass du automatisch zu einem bezahlten Abonnement wechselst, wenn du nicht rechtzeitig kündigst. Setze dir also eine Erinnerung, wenn du nur testen möchtest.
Fazit
Canva hat Design für jeden zugänglich gemacht. Wo du früher Photoshop und eine Designausbildung gebraucht hast, kannst du jetzt in wenigen Minuten professionell aussehende Inhalte erstellen.
Ist es perfekt? Nein. Der Video-Editor könnte besser sein, der Kundenservice ist begrenzt, und für komplexe Druckprojekte reicht es nicht aus. Aber für 90% der digitalen Inhalte, die du benötigst – Social Media Posts, Präsentationen, Flyer, Banner – ist Canva die schnellste und einfachste Lösung.
Die kostenlose Version ist bereits überraschend vollständig. Aber wenn du regelmäßig Designs erstellst, ist Canva Pro für €10 pro Monat ein Selbstgänger. Allein die Zeitersparnis durch Magic Resize und den Hintergrundentferner macht sich bezahlt.
Beginne einfach mit der kostenlosen Version. Du merkst von selbst, wann du an die Grenzen stößt. Und dann kannst du immer noch upgraden.

