Du hast Notizen, Dokumente und Projekte über verschiedene Apps verteilt. Du suchst etwas, das schön funktioniert, schnell ist und dir hilft, strukturiert zu arbeiten. Craft ist eine Notiz‑App, die Design und Funktionalität kombiniert – mit KI‑Unterstützung und einem blockbasierten Editor.
Wer steckt hinter Craft?
Craft wurde von Luki Labs entwickelt, einem europäischen Unternehmen, das die App 2020 veröffentlicht hat. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, eine visuell ansprechende Notiz‑App zu entwickeln, die auf Apple‑Geräten besonders gut funktioniert, inzwischen aber auch auf Windows, Android und im Browser verfügbar ist. Die Kernfunktion besteht darin, strukturierte Dokumente mit Blöcken zu erstellen, wobei Design und Nutzererlebnis im Vordergrund stehen.
Für wen ist Craft?
Craft richtet sich an Freelancer, Autoren und kleine Teams, die Wert auf eine schöne Oberfläche und schnelle Leistung legen. Apple‑Nutzer fühlen sich hier besonders wohl, denn die iOS‑ und Mac‑Apps sind ausgezeichnet. Wenn du täglich Notizen machst, viel schreibst oder Dokumente mit Kunden teilst, passt Craft gut zu deiner Arbeitsweise.
Das Tool ist weniger geeignet, wenn du Linux verwendest, da es dafür keine Unterstützung gibt. Auch wenn du komplexe Datenbanken wie in Notion benötigst, stößt du auf Einschränkungen. Enterprise‑Teams mit anspruchsvollen Datenbankanforderungen sollten besser nach Alternativen suchen.
Was kann Craft alles?
Craft bietet eine Mischung aus Notizfunktionen, Dokumentenverwaltung und Zusammenarbeit. Die App arbeitet mit einem Blocksystem, das dir Flexibilität bei der Organisation deiner Inhalte gibt. Hier sind die wichtigsten Funktionen:
- Strukturierte Dokumente mit Blöcken – Du erstellst Seiten mit verschiedenen Blöcken wie Text, Bildern, Tabellen und Listen. Du kannst Blöcke verschieben und verschachteln, um eine übersichtliche Struktur zu erhalten.
- AI Assistant zum Schreiben und Zusammenfassen – Die integrierte AI hilft dir beim Schreiben von Texten, beim Verbessern von Formulierungen und beim Zusammenfassen langer Dokumente. Das funktioniert auch offline in der kostenlosen Version.
- Tägliche Notizen und Kalenderintegration – Du kannst tägliche Notizen mit bestimmten Daten in einer Kalenderansicht verknüpfen. Praktisch für Meeting-Notizen und tägliche Gedanken.
- Echtzeit-Zusammenarbeit – Arbeite gemeinsam mit anderen im selben Dokument. Du siehst Änderungen sofort und kannst Kommentare hinterlassen.
- Sammlungen (Datenbanken und Tabellen) – Erstelle strukturierte Informationssammlungen mit Filtern und Sortierung. Weniger leistungsfähig als Notion-Datenbanken, aber gut nutzbar für grundlegende Organisation.
- Erweiterte Exportoptionen – Exportiere deine Dokumente als PDF, Markdown oder Word. Geteilte Links kannst du mit einem Passwort schützen.
Was kostet Craft?
Craft bietet einen kostenlosen Starter‑Plan, mit dem du 10 Dokumente erstellen kannst, plus 2 zusätzliche pro Woche. Du erhältst 1 GB Speicher und eine begrenzte Anzahl an AI‑Requests. Für Hobby‑Nutzung ist das ausreichend, aber wenn du ernsthaft loslegen willst, stößt du schnell an Grenzen.
Der Plus‑Plan kostet 10 Dollar pro Monat oder 8 Dollar pro Monat bei jährlicher Zahlung (96 Dollar insgesamt). Dieser Plan ist für die individuelle Nutzung mit unbegrenzten Dokumenten und mehr Speicher. Für Familien gibt es einen Family‑Plan für 18 Dollar pro Monat oder 15 Dollar pro Monat bei jährlicher Zahlung (180 Dollar insgesamt). Teams zahlen 60 Dollar pro Monat oder 50 Dollar pro Monat bei jährlicher Zahlung (600 Dollar insgesamt).
Alle kostenpflichtigen Pläne kannst du 14 Tage lang kostenlos testen, bevor du zahlst. Das gibt dir genug Zeit, um herauszufinden, ob Craft zu deiner Arbeitsweise passt.
Worauf sollte man achten?
Craft hat starke Seiten, aber es gibt auch Dinge, die du wissen solltest, bevor du wechselst. Die Datenbanken sind weniger leistungsfähig als die in Notion. Dir fehlen zum Beispiel Kanban‑Ansichten für Aufgaben, und erweiterte Beziehungen zwischen Datenbanken befinden sich noch in der Beta.
Es gibt Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre bei Uploads. Dateien erhalten standardmäßig öffentliche Links, was ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, wenn man nicht aufpasst. Die Windows-App wirkt weniger ausgereift als die Mac-Version, was angesichts des Apple-Fokus des Unternehmens logisch ist.
Die kostenlose Version hat ein strenges Blocklimit, das man schnell erreicht. Wenn man viele Dokumente erstellt, muss man eigentlich sofort auf einen kostenpflichtigen Plan wechseln. Einige Nutzer finden außerdem, dass immer mehr Features hinzukommen, wodurch die App ihren ursprünglichen Fokus verliert.
Craft‑Reviews
Ich habe mir einige Craft‑Reviews angesehen, um zu sehen, was Nutzer in der Praxis erleben. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
1. Feel Productive
Ez von Feel Productive ist eindeutig beeindruckt von Craft. Er beschreibt es als eine App, die „fast alles verändert“ und irgendwo zwischen Apple Notes und Notion liegt. Die Design‑Philosophie und das Nutzungserlebnis stechen für ihn wirklich heraus, auch wenn er ehrlich benennt, was noch fehlt, bevor Craft zu seinem perfekten All‑in‑One‑Tool werden kann.
Auffällig ist, dass Ez Craft mittlerweile aktiv für seine tägliche Arbeit nutzt. Er hat Google Docs für wichtige Dokumente aufgegeben und verwendet nun Craft für alles – von Rechnungen bis zu Anleitungen. Auch seine Daily Notes laufen jetzt über die Kalenderansicht von Craft. Für das Aufgabenmanagement bleibt er jedoch bei Things, weil er findet, dass Craft dort noch einige Funktionen fehlen. Er betont, dass man nicht unbedingt alles in einem Tool machen muss – manchmal funktioniert eine Kombination sogar besser.
Vorteile
- Design und Benutzererfahrung sind ausgezeichnet – fühlt sich an wie eine perfekte Mischung aus Apple Notes und Notion
- Offline-first-Ansatz mit AI-Funktionen, die auch offline funktionieren, sogar in der kostenlosen Version
- „Daily Notes“, die mit dem Kalender verknüpft sind, sind superpraktisch für tägliche Gedanken und Meetings
- Readwise-Integration ist eine brillante Ergänzung
- iPad- und iPhone-Apps fühlen sich nativ an und sind genauso gut wie die Desktop-Version
- Styling-Optionen machen Dokumente nicht nur schön, sondern auch besser lesbar
Nachteile
- Viele Funktionen liegen hinter einer Paywall, mit einem Inhaltslimit in der kostenlosen Version
- Collections sind weniger leistungsfähig als Notion-Datenbanken – es fehlt zum Beispiel die Kanban-Ansicht
- Aufgabenverwaltung könnte mehr Funktionen wie Tags und Prioritäten bieten
- AI-Suche fehlt – man kann keine Fragen zu seiner Wissensbasis stellen wie in Notion
- Keine AI-Notizaufnahmen und automatischen Meeting-Zusammenfassungen
2. ToolFinder
ToolFinder taucht tief in das große Craft‑3.0‑Update mit über hundert neuen Features ein. Er bezeichnet es als das größte Craft‑Update, das er je gesehen hat, und ist begeistert davon, wie sich die App weiterentwickelt hat. Der Fokus liegt auf den drei großen neuen Funktionen: Aufgabenverwaltung, Collections (vergleichbar mit Notion‑Datenbanken) und den verbesserten Styling‑Möglichkeiten.
Er ist ehrlich über den Vergleich mit Notion – Notion ist leistungsfähiger, aber Craft bietet eine zugänglichere Erfahrung, die sich eher auf Dokumente und Kreativität statt auf reine Struktur konzentriert. ToolFinder nutzt Craft selbst seit sechs Monaten und überlegt zunehmend, von Notion umzusteigen, vor allem weil Craft unterwegs und offline besser funktioniert. Die neue Vorlagen-Galerie und die Styling-Optionen ermöglichen es seiner Meinung nach, alles zu erstellen – von Kindergeburtstagen bis hin zu professionellen Dokumenten.
Vorteile
- Aufgabenverwaltung mit eigenem Tab, Prioritäten, Fälligkeitsdaten und Integration mit iOS Reminders
- Collections bieten Datenbankfunktionen mit Filtern und Sortierung, Relationen sind in Arbeit
- Styling-Optionen sind extrem umfangreich mit Washi Tape, Farben, Schriften und Seitenumbrüchen
- Vorlagen-Galerie erleichtert das schnelle Erstellen professioneller Dokumente
- Funktioniert jetzt auf Windows, Web, Mac und iOS mit einer konsistenten Nutzererfahrung
- Mobile App hat ebenfalls die neue Styling-Oberfläche – beeindruckende technische Leistung
Nachteile
- Kostenlose Version ist auf 10 Dokumente plus 2 pro Woche begrenzt – recht restriktiv
- Collections haben derzeit nur die Tabellenansicht, andere Ansichten fehlen noch
- Weniger leistungsfähig als Notion für Nutzer, die umfangreiche Datenbankfunktionen benötigen
Craft‑Alternativen
Wenn Craft nicht ganz zu dem passt, was du suchst, gibt es Alternativen mit anderen Stärken:
- Notion – Wähle dies, wenn du komplexe Datenbanken und umfangreiche Team-Workflows benötigst. Notion ist leistungsfähiger für Projektmanagement und bietet mehr Ansichtsoptionen.
- Obsidian – Wähle dies, wenn Privatsphäre und lokale Speicherung am wichtigsten sind. Obsidian arbeitet offline-first mit Markdown-Dateien, die du vollständig selbst verwaltest.
- Bear – Wähle dies, wenn du einen reinen, schnellen Markdown-Editor für Apple-Geräte suchst. Bear ist einfacher und konzentriert sich auf das Wesentliche ohne zusätzliche Funktionen.
Häufig gestellte Fragen
Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Craft:
Gibt es eine Android‑App?
Ja, Craft hat kürzlich eine Android-Version veröffentlicht. Neben Android kannst du Craft auf iOS, Mac, Windows und im Browser nutzen. Die Android-App ist neuer als die anderen Versionen, daher können einige Funktionen später verfügbar werden.
Kann ich Craft kostenlos nutzen?
Ja, der Starter-Plan ist kostenlos und bietet ein Limit von 10 Dokumenten. Jede Woche erhältst du 2 zusätzliche Dokumente dazu. Für den Hobby-Gebrauch oder zum Ausprobieren der App ist das ausreichend, aber für professionelle Nutzung stößt du schnell an die Grenzen.
Wo werden meine Daten gespeichert?
Craft speichert Daten standardmäßig in den Vereinigten Staaten über AWS. Das Unternehmen selbst hat europäische Wurzeln, aber die Server stehen in den USA. Wenn der Datenstandort für deine Privatsphäre oder Compliance wichtig ist, solltest du dies berücksichtigen.
Fazit
Craft ist eine starke Wahl, wenn du eine schöne, schnelle Notiz-App mit AI-Unterstützung und guter Zusammenarbeit suchst. Die App funktioniert am besten für Apple-Nutzer, Schreibende und kleine Teams, die Wert auf Design legen. Der Offline-First-Ansatz und tägliche Notizen mit Kalenderintegration sind echte Pluspunkte.
Die Einschränkungen liegen vor allem in der Datenbankfunktionalität und den strengen Limits des kostenlosen Plans. Wenn du komplexes Projektmanagement benötigst oder viel mit Datenbanken arbeitest, ist Notion die bessere Wahl. Für Linux-Nutzer ist Craft keine Option. Aber wenn du hauptsächlich Dokumente schreibst, Notizen machst und ein Tool möchtest, das sich angenehm anfühlt, ist Craft auf jeden Fall einen Versuch wert.






