Sie befinden sich in einem Videoanruf mit Ihrem Team und alle reden durcheinander. Ideen fliegen umher, aber niemand weiß mehr, was gesagt wurde, sobald das Meeting vorbei ist. Miro löst dieses Problem, indem es ein unendliches digitales Whiteboard bietet, auf dem Sie gemeinsam visuell arbeiten können. Es ist eine Plattform, auf der Sie Ideen sammeln, Workflows planen und Designs erstellen – alles in Echtzeit mit Ihrem Team.
Wer steckt hinter Miro?
Miro wurde von dem gleichnamigen Unternehmen Miro entwickelt, das 2011 von Andrey Khusid und Oleg Shardin gegründet wurde. Das Unternehmen begann als RealtimeBoard und konzentrierte sich zunächst auf Online-Zusammenarbeit für Entwickler. 2019 erhielt das Tool seinen aktuellen Namen und entwickelte sich zu einer visuellen Kollaborationsplattform für alle Arten von Teams.
Das Hauptquartier befindet sich in San Francisco, aber Miro hat ein weltweites Team von mehr als 1800 Menschen, die über verschiedene Länder verteilt sind. Das Tool wird von mehr als 60 Millionen Menschen weltweit verwendet, von kleinen Startups bis hin zu großen Unternehmen wie Netflix, Ikea und Volkswagen. Die Kernfunktion bleibt dieselbe: Teams dabei zu helfen, visuell zusammenzuarbeiten, unabhängig davon, wo sie sich befinden.
Für wen ist Miro?
Miro ist für Teams entwickelt, die visuell zusammenarbeiten möchten. Agile Teams verwenden es für Sprint-Planung und Retrospektiven. UX- und UI-Designer skizzieren Wireframes und User Journeys. Product Manager erstellen Roadmaps und priorisieren Features. Remote Teams finden dort einen digitalen Arbeitsplatz, an dem alle gleichzeitig arbeiten können.
Das Tool passt gut zu Organisationen, die regelmäßig Brainstorming betreiben, Workshops organisieren oder komplexe Prozesse visualisieren müssen. Wenn Ihr Team daran gewöhnt ist, mit Post-its und Whiteboards zu arbeiten, dann ist Miro die digitale Version davon. Es funktioniert besonders gut, wenn mehrere Personen gleichzeitig Input geben müssen.
Miro ist weniger geeignet, wenn Sie hauptsächlich offline arbeiten. Das Tool erfordert eine Internetverbindung und hat keinen vollwertigen Offline-Modus. Auch für einfache To-do-Listen ist es übertrieben. Dann gibt es einfachere Tools, die besser passen. Wenn Sie nur gelegentlich eine schnelle Notiz machen möchten, ist Miro zu umfangreich.
Was kann Miro alles?
Miro dreht sich um eine unendliche Leinwand, auf der Sie praktisch alles unterbringen können. Sie beginnen mit einem leeren Board und füllen es mit Sticky Notes, Formen, Zeichnungen, Bildern und vielem mehr. Das Tool bietet eine umfangreiche Reihe von Funktionen, die Ihnen helfen, Ideen zu organisieren und zu visualisieren.
- Unendliches Canvas – Ihr Board hat keine Grenzen. Zoomen Sie heraus für das große Ganze, zoomen Sie hinein für Details. Sie müssen nie ein neues Blatt nehmen, weil der Platz aufgebraucht ist.
- 2500+ Vorlagen – Von Kanban-Boards bis hin zu Customer Journey Maps. Für fast jedes denkbare Projekt finden Sie eine fertige Vorlage, die Sie direkt verwenden und anpassen können.
- Haftnotizen und Formen – Die Grundlage jedes Whiteboards. Kleben Sie virtuelle Post-its auf Ihr Board, gruppieren Sie sie, verbinden Sie sie mit Pfeilen und organisieren Sie Ihre Gedanken visuell.
- Abstimmen und Timer – Ideal für Workshops. Lassen Sie Teammitglieder über Ideen abstimmen und verwenden Sie den eingebauten Timer, um Diskussionen fokussiert zu halten.
- Video-Chat und Talktracks – Kommunizieren Sie direkt in Miro, ohne zu einem anderen Tool wechseln zu müssen. Talktracks lassen Sie Audio-Kommentare zu bestimmten Teilen Ihres Boards hinterlassen.
- Miro Assist (KI) – Die KI-Funktion hilft Ihnen beim Generieren von Ideen, beim Zusammenfassen von Inhalten und beim Organisieren von Haftnotizen in Themen.
- Integrationen – Verbinden Sie Miro mit Jira für Projektmanagement, Slack für Benachrichtigungen, Microsoft Teams für Zusammenarbeit und noch dutzende andere Tools.
Die Benutzeroberfläche funktioniert mit Drag-and-Drop. Sie greifen Elemente und ziehen sie dorthin, wo Sie möchten. Mehrere Personen können gleichzeitig am selben Board arbeiten und Sie sehen die Cursor der anderen in Echtzeit bewegen. Das vermittelt ein Gefühl echter Zusammenarbeit, auch wenn Ihr Team über verschiedene Standorte verteilt ist.
Sie können Multimedia hinzufügen: Bilder, Videos, Dokumente und sogar Einbettungen von anderen Tools. Das macht Miro zu einem zentralen Ort, wo alle Informationen zusammenkommen. Der Präsentationsmodus lässt Sie durch Ihr Board navigieren, als wäre es eine Slideshow, praktisch für das Teilen von Ergebnissen mit Stakeholdern.
Was kostet Miro?
Miro hat einen kostenlosen Plan, mit dem Sie starten können. Sie erhalten Zugang zu 3 bearbeitbaren Boards, was ausreicht, um das Tool auszuprobieren oder für kleine Projekte. Der Nachteil ist, dass Sie keine privaten Boards haben – alles ist für Ihre Teammitglieder sichtbar. Auch fehlen Ihnen erweiterte Exportoptionen.
Der Starter-Plan kostet 10 $ pro Monat bei monatlicher Zahlung oder 8 $ pro Monat bei einem Jahresabonnement (insgesamt 96 $ pro Jahr). Damit erhalten Sie unbegrenzte Boards, private Boards und bessere Exportmöglichkeiten. Dieser Plan passt gut zu kleinen Teams, die ernsthaft mit Miro arbeiten möchten.
Für größere Organisationen gibt es den Business-Plan für 20 $ pro Monat (monatlich) oder 16 $ pro Monat (jährlich, insgesamt 192 $ pro Jahr). Dieser Plan fügt Funktionen wie erweiterte Sicherheitsoptionen, mehr Integrationen und vorrangigen Support hinzu. Es gibt auch einen Enterprise-Plan mit individueller Preisgestaltung für Unternehmen mit spezifischen Anforderungen an Sicherheit und Compliance.
Alle kostenpflichtigen Pläne kommen mit einer kostenlosen Testphase von 14 Tagen. Sie können also zuerst testen, ob die zusätzlichen Funktionen die Investition für Ihr Team wert sind. Beachten Sie, dass die Preise pro Benutzer sind – für ein Team von 10 Personen zahlen Sie also das 10-fache des Monatsbetrags.
Worauf sollten Sie achten?
Miro kann langsam werden, wenn Ihre Boards voller Content werden. Benutzer melden regelmäßig Verzögerungen und Latenz bei komplexen Boards mit vielen Elementen. Das ist besonders ärgerlich während Live-Workshops, wenn Geschwindigkeit wichtig ist. Sie können dies teilweise lösen, indem Sie Boards aufteilen, aber das ist nicht immer praktisch.
Die mobile App ist ein Schwachpunkt. Viele Nutzer beklagen sich, dass die App abstürzt, Funktionen fehlen oder sie einfach unhandlich auf einem kleinen Bildschirm funktioniert. Miro ist eindeutig für die Desktop-Nutzung konzipiert. Wenn Sie regelmäßig unterwegs arbeiten möchten, stoßen Sie an Grenzen.
Für kleine Teams und Startups kann Miro teuer werden. Die Kosten häufen sich an, wenn Ihr Team wächst. Außerdem ist nicht immer klar, wie Gastbenutzer in Ihre Lizenzen eingerechnet werden. Manche Organisationen werden von höheren Kosten als erwartet überrascht.
Exportoptionen sind in den günstigeren Plänen begrenzt. Sie können nicht alle Inhalte in dem Format exportieren, das Sie möchten. Dies wird zum Problem, wenn Sie Ergebnisse mit Personen außerhalb von Miro teilen müssen oder wenn Sie ein Archiv führen möchten.
Es gibt keinen vollwertigen Offline-Modus. Sie benötigen immer eine Internetverbindung. Für Teams, die regelmäßig an Standorten ohne gutes WLAN arbeiten, ist das ein Ausschlusskriterium. Auch die Lernkurve wird steiler, je mehr Funktionen Miro hinzufügt – neue Benutzer können von all den Optionen überwältigt werden.
Miro Bewertungen
Ich habe mir einige Miro-Bewertungen angesehen, um zu sehen, was Benutzer in der Praxis erleben. Hier finden Sie, was Reviewer über das Tool sagen.
1. Speak About Digital
Speak About Digital ist enorm begeistert von Miro und nennt es ein unverzichtbares Hilfsmittel für Teams, die visuell zusammenarbeiten möchten. Der Reviewer betont besonders, wie Miro dabei hilft, das Chaos im Kopf in eine organisierte visuelle Übersicht umzuwandeln. Das Tool wird als unendliche Leinwand beschrieben, auf der Sie alle Ideen, Pläne und Gedanken sammeln und strukturieren können.
Was dieser Rezensent am meisten schätzt, ist die Echtzeit-Zusammenarbeit, bei der mehrere Teammitglieder gleichzeitig am selben Board arbeiten können. Die Integrationen mit Tools wie Jira, Slack und Google Drive machen Miro zu einer zentralen Anlaufstelle für all deine Arbeitsprozesse. Der kostenlose Plan erhält besondere Aufmerksamkeit – mit drei vollwertigen Boards und Zugang zu den meisten Kernfunktionen ist er laut dem Rezensenten fantastisch für persönliche Projekte und kleine Teams. Die kostenpflichtigen Pläne beginnen bei nur 8 $ pro Monat für unbegrenzte Boards.
Pluspunkte
- Ausgezeichneter kostenloser Plan mit drei vollwertigen Boards
- Echtzeit-Zusammenarbeit, bei der Sie die Cursor der anderen live bewegen sehen
- Riesige Bibliothek mit zeitsparenden Vorlagen für jedes denkbare Projekt
- Sehr benutzerfreundlich – Grundfunktionen lernen Sie in wenigen Minuten
Minuspunkte
- Kostenloser Plan auf drei Boards begrenzt, was schnell zu wenig sein kann
- Keine spezifischen Nachteile in dieser sehr positiven Bewertung erwähnt
Miro Alternativen
Miro ist nicht der einzige Akteur im Markt für visuelle Zusammenarbeit. Je nach deinen spezifischen Bedürfnissen können andere Tools besser zu deinem Workflow passen.
- Mural – Wählen Sie Mural, wenn Sie hauptsächlich Workshops moderieren und strukturierte Sitzungen organisieren. Mural fokussiert sich mehr auf Moderations-Tools und gibt Ihnen bessere Kontrolle über den Workshop-Prozess.
- FigJam – Arbeitet Ihr Team bereits in Figma für Design-Arbeit? Dann ist FigJam eine logische Wahl. Es ist einfacher als Miro und integriert sich perfekt mit Figma, wodurch der Übergang vom Brainstorming zum Design reibungslos verläuft.
- Lucidspark – Für Teams, die viele technische Diagramme und Prozessvisualisierungen erstellen, ist Lucidspark stärker. Es hat bessere Tools für die Erstellung von Flussdiagrammen, Netzwerkdiagrammen und anderen strukturierten Visualisierungen.
Häufig gestellte Fragen
Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen zu Miro.
Hat Miro einen Offline-Modus?
Nein, Miro ist ein cloud-basiertes Tool und erfordert eine Internetverbindung, um zu funktionieren. Du kannst nicht offline an deinen Boards arbeiten. Das kann ein Problem sein, wenn du an Orten ohne stabiles WLAN arbeitest oder während Reisen ohne Internet.
Sind meine Boards im kostenlosen Plan privat?
Nein, im kostenlosen Plan sind alle Boards für alle Mitglieder deines Teams sichtbar. Du kannst keine privaten Boards erstellen. Wenn du private Boards möchtest, benötigst du mindestens den Starter-Plan.
Wo werden meine Daten gespeichert?
Miro bietet Datenspeicherung sowohl in der EU als auch in den USA. EU-Kunden werden standardmäßig in der EU gehostet. Du kannst in deinen Kontoeinstellungen sehen, wo deine Daten gespeichert werden, und dies bei Bedarf anpassen.
Fazit
Miro ist ein mächtiges Tool für Teams, die visuell zusammenarbeiten möchten. Die riesige Template-Bibliothek und die unbegrenzte Leinwand machen es für alle möglichen Projekte geeignet, von Brainstorming-Sitzungen bis hin zu agilen Workflows. Der kostenlose Plan gibt dir einen guten Eindruck von den Möglichkeiten, allerdings stößt du schnell an das Limit von drei Boards.
Das Tool funktioniert am besten für Remote-Teams, die regelmäßig gemeinsam an komplexen Projekten arbeiten müssen. Wenn Ihr Team an physische Whiteboards und Post-its gewöhnt ist, bietet Miro eine digitale Alternative, die sogar mehr Möglichkeiten hat. Achten Sie jedoch auf die Leistungsprobleme bei großen Boards und die schwache mobile App. Für kleine Teams kann der Preis auch eine Hürde sein, besonders wenn Ihr Team wächst. Arbeiten Sie hauptsächlich offline oder suchen Sie ein einfaches Tool für schnelle Notizen? Dann sollten Sie sich besser nach Alternativen umsehen.






