Deine To‑Do‑Liste wächst schneller, als du Aufgaben abhaken kannst. Jede App, die du ausprobierst, fühlt sich entweder zu komplex an (hallo Notion) oder zu simpel (Notizen‑App auf deinem Handy). TeuxDeux verspricht die Mitte zu finden: eine digitale Version deines Papierplaners. Ich habe es zwei Monate genutzt und kann dir genau sagen, ob das stimmt.
TeuxDeux: das Unternehmen
TeuxDeux wurde von Designern gegründet, die frustriert waren von aufgeblähten Produktivitätstools. Sie wollten etwas Einfaches. Etwas, das sich anfühlt wie ein Zettel auf deinem Schreibtisch – aber mit den Vorteilen des Digitalen.
Das Ergebnis ist ein Tool, das bewusst Dinge weglässt. Keine Labels, keine Prioritäten, keine Farben. Einfach eine Wochenübersicht mit deinen Aufgaben. Dieser minimalistische Ansatz ist zugleich ihre größte Stärke und ihre größte Einschränkung.
Das Unternehmen bleibt klein und unabhängig. Kein Venture Capital, keine Wachstumsambitionen, um das nächste Asana zu werden. Sie bauen für Menschen, die Ruhe in ihrer Aufgabenverwaltung suchen, nicht für Projektmanager, die Gantt-Diagramme brauchen.
Für wen ist TeuxDeux eigentlich?
TeuxDeux ist perfekt für Menschen, die vor allem persönliche Aufgaben verwalten. Denk an Freiberufler, die ihren Tag planen möchten, Studierende, die Aufgaben im Blick behalten, oder einfach jemanden, der seine täglichen To‑dos im Griff haben möchte.
Es funktioniert gut, wenn du visuelle Übersichten magst. Du siehst auf einen Blick, was diese Woche passieren muss. Aufgaben, die du nicht abhakst? Die werden automatisch auf morgen verschoben. Wie auf Papier, aber ohne Durchstreichen und Neuschreiben.
Für wen ist es nichts? Teams, die zusammenarbeiten müssen. Projektmanager mit komplexen Workflows. Menschen, die ihre Aufgaben mit ihrem Kalender verknüpfen wollen. Oder diejenigen, die kostenlos ohne Einschränkungen starten möchten – die Gratisversion funktioniert nur auf dem Handy.
Wenn du deine Aufgaben mit Labels, Prioritäten und Unteraufgaben organisierst, wirst du dich hier eingeengt fühlen. TeuxDeux ist bewusst simpel. Das ist ihr Ding.
Funktionen von TeuxDeux
Schauen wir uns an, was du für dein Geld bekommst:
- Wochenübersicht – Du siehst Montag bis Sonntag nebeneinander. Praktisch, um deine Woche zu planen, ohne zu weit vorauszudenken. Manche finden das einschränkend (wo ist meine Monatsübersicht?), aber es hilft dir, dich auf das Wichtige im Jetzt zu konzentrieren.
- Automatische Aufgaben‑Rollover – Das ist das Feature, das TeuxDeux zu dem macht, was es ist. Hakst du eine Aufgabe heute nicht ab? Dann steht sie morgen automatisch wieder auf deiner Liste. Kein Aufwand mit manuellem Verschieben. Allerdings durchaus konfrontierend, wenn Aufgaben wochenlang weitergeschoben werden.
- Someday‑Listen – Ein Ort für Ideen und Aufgaben ohne Deadline. „Irgendwann diesen Kurs machen“, „vielleicht diese Lampe kaufen“ – das gehört nicht in deine Wochenplanung, aber du willst es auch nicht vergessen. Diese Liste wird dein digitales Notizbuch.
- Markdown‑Unterstützung – Tippe fett und es wird fett. Verwende kursiv für Hervorhebungen. Füge Links mit Text hinzu. Für alle, die an Markdown gewöhnt sind, fühlt sich das natürlich an. Für andere ist es eine zusätzliche kleine Lernkurve.
- Wiederkehrende Aufgaben – Jeden Montag Sport? Wöchentlich die Wäsche machen? Richte es einmal ein und die Aufgabe erscheint automatisch wieder. Funktioniert gut für Routinen, aber die Optionen sind schlicht im Vergleich zu beispielsweise Todoist.
- Drag‑&‑Drop‑Funktionalität – Ziehe Aufgaben zwischen Tagen hin und her. Verschiebe sie innerhalb eines Tages, um die Reihenfolge anzupassen. Es fühlt sich intuitiv an, auch wenn man manchmal die Geschwindigkeit von Tastaturkürzeln vermisst.
- Tägliche E‑Mail‑Übersicht – Jeden Morgen eine Mail mit deinen Aufgaben für den Tag. Manche schwören darauf, andere finden es Spam. Zum Glück kannst du es abschalten.
Dieser automatische Rollover verdient noch etwas extra Aufmerksamkeit. Er ist zugleich genial und schonungslos. Genial, weil du nie Aufgaben vergisst – sie kommen immer wieder, bis du sie abhakst oder löschst. Schonungslos, weil du nach ein paar Tagen siehst, welche Aufgaben du ständig aufschiebst. Diese „muss ich wirklich machen“-Aufgabe, die seit einer Woche weitergeschoben wird? Vielleicht ist es Zeit, ehrlich zu sein: Wirst du sie wirklich machen oder kann sie weg?
Die Someday-Liste ist ebenfalls ein Highlight. Viele To‑do‑Apps zwingen dich, allem ein Datum zu geben. Aber manche Dinge sind keine Aufgabe, eher ein Gedanke. „Vielleicht mal in dieses Museum gehen“, „irgendwann diese Fähigkeit lernen“ – es gehört nicht zwischen deine Einkäufe und Deadlines, aber du möchtest es auch nicht verlieren. TeuxDeux gibt dem einen Platz.
TeuxDeux Preis
Die mobilen Apps sind kostenlos nutzbar. Klingt gut, oder? Aber hier gibt es einen Haken: Du kannst nur die mobilen Apps verwenden. Kein Zugriff auf die Webversion. Für viele ist das ein Dealbreaker – du möchtest deine Aufgaben auch auf deinem Laptop verwalten können.
Für vollständigen Zugriff zahlst du 4 $ pro Monat oder 36 $ pro Jahr (umgerechnet 3 $ pro Monat). Es gibt eine 7-tägige Testphase, was knapp bemessen ist, um ein Tool wirklich kennenzulernen. Zwei Wochen wären fairer.
Ist es das wert? Das hängt davon ab, wie viel Wert du auf Einfachheit legst. Microsoft To Do ist kostenlos und kann mehr. Todoist hat eine kostenlose Version, die ebenfalls schon ziemlich viel bietet. Für 3–4 $ pro Monat bekommst du bei TeuxDeux vor allem Ruhe und ein schönes Design.
Vergleiche es mit einer Tasse Kaffee pro Monat. Wenn dir die minimalistische Oberfläche wirklich hilft, produktiver zu sein, ist es kein verrückter Betrag. Aber wenn du zweifelst, ob du es oft genug nutzen wirst, gibt es genügend kostenlose Alternativen, die zu 80 % dasselbe leisten.
Worauf solltest du achten?
Der Preis ist für viele ein Stolperstein. Nicht weil 3 $ pro Monat extrem viel wäre, sondern weil du für dieses Geld relativ wenig Funktionen bekommst. Andere Apps bieten für das gleiche oder sogar weniger Geld deutlich mehr Möglichkeiten.
Keine Kalenderintegration ist ein Manko. Du kannst deine Aufgaben nicht mit Google Calendar oder Outlook verbinden. Das bedeutet, dass du zwei Systeme nebeneinander nutzen musst: eines für Termine, eines für Aufgaben. Für manche funktioniert das, aber es fühlt sich wie eine verpasste Chance an.
Die mobile App fühlt sich eingeschränkter an als die Webversion. Manche Dinge, die man am Desktop leicht erledigt, sind auf dem Handy schwieriger. Und wenn du nur die kostenlose mobile Version nutzt, fehlen dir Funktionen, die ausschließlich im Web verfügbar sind.
Offline zu arbeiten ist ebenfalls ein Problem. Kein Internet? Dann hast du keinen Zugriff auf deine Aufgaben. Im Jahr 2024 fühlt sich das überholt an. Ja, wir sind meist online, aber gerade in den Momenten, in denen man es nicht ist (Flugzeug, schlechte Verbindung), möchte man auf seine To-do-Liste zugreifen können.
Keine Kollaborationsfunktionen bedeuten, dass du dies nicht für Familienaufgaben oder Teamprojekte verwenden kannst. Es ist rein persönlich. Möchtest du eine Einkaufsliste mit deinem Partner teilen? Dann musst du dafür eine andere App nutzen.
Und dann die eingeschränkte Darstellung. Nur eine Wochenübersicht. Kein Monatskalender, keine Jahresübersicht. Für manche Menschen ist das befreiend (weniger überwältigend), für andere einschränkend (ich möchte weiter vorausplanen können).
Was sagen andere?
Die Meinungen über TeuxDeux sind differenziert positiv. Menschen, die es verwenden, sind oft echte Fans, aber es ist nicht für alle geeignet.
Was Nutzer schätzen: Diese Someday-Liste wird ständig als Favorit genannt. Das automatische Verschieben von Aufgaben erhält viel Anerkennung – die Leute finden es angenehm, dass sie nicht manuell ziehen müssen. Die einfache Benutzeroberfläche ohne Schnickschnack gibt vielen Nutzern Ruhe. Und dann gibt es da die fliegende-Katze-Animation, wenn man eine Aufgabe abschließt. Klingt albern, aber es macht die Leute glücklich.
Was Nutzer frustriert: Der Preis kommt immer wieder zur Sprache. Die Leute finden es zu teuer für das, was man bekommt. Das Fehlen der Kalendersynchronisierung wird oft als Dealbreaker genannt. Die mobile App fühlt sich für viele wie eine abgespeckte Version an. Und kein Offline-Zugang ist für einige ein Grund aufzuhören.
In YouTube-Reviews wird TeuxDeux oft mit Todoist verglichen. TeuxDeux gewinnt beim Design und bei der Einfachheit. Todoist gewinnt bei Funktionalität und Preis-Leistungs-Verhältnis. Es hängt davon ab, was du suchst.
Auffällig ist, dass Menschen, die TeuxDeux nutzen, oft bereits verschiedene andere Apps ausprobiert haben. Es ist selten die erste To-do-App von jemandem. Es ist der Ort, an dem man landet, wenn man von Komplexität müde ist und einfach möchte, dass es simpel ist.
TeuxDeux Alternativen
Passt das nicht ganz zu dem, was du suchst?
- Todoist – Hat deutlich mehr fortgeschrittene Funktionen wie Projekte, Labels und Filter. Wähle dies, wenn du komplexe Projekte verwaltest und eine umfassende Aufgabenorganisation brauchst. Die kostenlose Version ist bereits ziemlich vollständig.
- Trello – Verwendet eine Kanban-Board-Struktur anstelle eines Wochenkalenders. Wähle dies, wenn du visuell mit Spalten und Karten für das Projektmanagement arbeiten möchtest. Auch gut für Teamarbeit.
- Microsoft To Do – Ist komplett kostenlos und integriert sich tief in Microsoft 365. Wähle dies, wenn du bereits im Microsoft-Ökosystem arbeitest und eine kostenlose Alternative suchst. Weniger schön, aber funktional.
Häufig gestellte Fragen
Ist TeuxDeux kostenlos?
Die mobilen Apps für iOS und Android können ohne Abonnement kostenlos genutzt werden. Aber dann hast du nur Zugriff auf die mobile Version. Möchtest du auch die Webversion nutzen (und das möchtest du wahrscheinlich), brauchst du nach der 7-tägigen Testphase ein kostenpflichtiges Abonnement.
Was passiert mit Aufgaben, die ich nicht abhake?
Sie rutschen automatisch auf den nächsten Tag. Das nennt sich die „Rollover“-Funktion und ist eines der Kernfeatures von TeuxDeux. Du musst nichts tun – nicht abgehakte Aufgaben verschieben sich selbst. Praktisch, aber auch ernüchternd, wenn du dieselbe Aufgabe eine Woche lang weiterschiebst.
Kann ich Aufgaben mit anderen teilen?
Nein. TeuxDeux ist strikt persönlich und unterstützt keine Kollaborationsfunktionen. Keine geteilten Listen, keine Aufgaben, die anderen zugewiesen werden, nichts. Wenn du mit einem Team oder einer Familie arbeiten möchtest, brauchst du ein anderes Tool.
Funktioniert TeuxDeux offline?
Nein, du brauchst eine Internetverbindung, um auf deine Aufgaben zugreifen zu können. Das ist eine häufige Beschwerde. Andere moderne To-do-Apps bieten hingegen Offline-Zugriff.
Kann ich TeuxDeux mit meinem Google Kalender verbinden?
Leider nicht. Es gibt keine Integration mit externen Kalendern. Deine Aufgaben und Termine bleiben getrennte Systeme. Für manche ist das ein Dealbreaker.
Fazit
TeuxDeux hält genau das, was es verspricht: eine einfache, visuelle To-do-Liste, die sich wie Papier anfühlt, aber digital funktioniert. Wenn du müde von aufgeblähten Produktivitätstools bist und einfach deine Woche ohne Schnickschnack planen willst, könnte das genau dein Ding sein.
Aber es ist nicht für alle geeignet. Der Preis ist für das, was man bekommt, recht hoch. Das Fehlen einer Kalenderintegration ist ein Nachteil. Und die begrenzte Funktionalität bedeutet, dass man schnell an Grenzen stößt, wenn man etwas Komplexeres braucht.
Mein Rat: Probier zuerst die kostenlose Mobilversion aus. Nutze sie eine Woche lang. Spürst du die Ruhe dieses minimalistischen Ansatzes? Vermisst du keine Funktionen? Dann ist die kostenpflichtige Version wahrscheinlich ihr Geld wert. Merkst du, dass du an Grenzen stößt? Schau dir dann Todoist oder Microsoft To Do an.
Ich selbst benutze TeuxDeux immer noch für persönliche Aufgaben. Nicht, weil es perfekt ist, sondern weil mir diese Einfachheit hilft, mich zu konzentrieren. An manchen Tagen braucht man keine fancy Features. Einfach eine Liste. Und eine fliegende Katze, wenn man fertig ist.






