Sie haben drei verschiedene To-do-Apps geöffnet. Eine auf Ihrem Telefon, eine auf Ihrem Laptop, und Sie fragen sich, warum sie nicht synchronisieren. Unterdessen vergessen Sie diese eine wichtige Aufgabe einfach, weil Sie nicht wissen, in welche App Sie sie gesetzt hatten. Kommt das bekannt vor?
Things 3 versucht, dieses Problem zu lösen, aber nur, wenn Sie vollständig im Apple-Universum leben. Es ist ein Aufgabenmanager, der wunderschön aussieht und genau das tut, was er verspricht: Ihre Aufgaben ohne Schnörkel organisieren. Aber ob das für den Preis reicht, hängt davon ab, was Sie suchen.
Things 3: das Unternehmen
Things 3 wird von Cultured Code entwickelt, einem kleinen deutschen Softwareunternehmen aus Stuttgart. Sie existieren bereits seit 2007 und haben sich vollständig auf eine Sache konzentriert: den perfekten Aufgabenmanager für Apple-Geräte zu entwickeln.
Das Unternehmen ist bewusst klein geblieben und arbeitet nicht mit Investoren. Das bedeutet, dass sie nicht gezwungen werden, jeden Monat neue Features zu pushen oder ein Abonnementmodell einzuführen. Sie nehmen sich Zeit für Updates und das merkt man an der Qualität.
Things 3 gewann mehrere Apple Design Awards und ist für seinen minimalistischen Ansatz bekannt. Es ist keine App, die versucht, alles für jeden zu sein. Es ist eine App, die eine Sache sehr gut macht: persönliches Aufgabenmanagement für Menschen, die schöne Software lieben.
Für wen ist Things 3?
Things 3 ist für Menschen gemacht, die all ihre Geräte von Apple haben. Wenn Sie ein iPhone, iPad und Mac verwenden, dann bekommen Sie, wofür Sie bezahlen. Die App fühlt sich an wie ein natürlicher Teil des Apple-Ökosystems.
Es ist perfekt für jemanden, der:
- Nur für sich selbst Aufgaben verwalten will (keine Teamarbeit)
- Wert auf schönes Design und eine ruhige Benutzeroberfläche legt
- Keine Lust auf monatliche Abonnements hat
- Struktur ohne überwältigende Komplexität möchte
- Sich auf persönliche Produktivität konzentriert
Aber es ist absolut nicht geeignet, wenn Sie:
- Auch Windows oder Android nutzt
- Aufgaben mit Kollegen oder Familie teilen möchte
- Eine Web-Version für das Büro benötigt
- Nicht bereit ist, pro Gerät zu zahlen
Die App ist bewusst persönlich. Es gibt keine Möglichkeit, Listen zu teilen oder zusammenzuarbeiten. Das ist eine bewusste Entscheidung von Cultured Code, kein vergessenes Feature.
Was kann Things 3 alles?
Things 3 steckt voller durchdachter Funktionen, die Ihnen helfen, den Überblick zu behalten. Das sind die wichtigsten:
- Projekte & Bereiche – Du kannst Aufgaben in Projekten (mit einem Endziel) oder Bereichen (laufende Verantwortlichkeiten wie ‚Arbeit‘ oder ‚Gesundheit‘) gruppieren. Das gibt Struktur, ohne dass es kompliziert wird.
- Heute & Heute Abend – Die ‚Heute‘ Ansicht zeigt, was du heute tun möchtest. Später am Tag erscheint automatisch ein ‚Heute Abend‘ Bereich für Abendaufgaben. Einfach aber effektiv für die Tagesplanung.
- Anstehende Termine – Eine Zeitleisten-Ansicht, die deine geplanten Aufgaben mit deinen Kalender-Terminen kombiniert. So siehst du auf einen Blick, wann du Zeit für Aufgaben zwischen deinen Meetings hast.
- Überschriften & Checklisten – Innerhalb einer Aufgabe kannst du Überschriften und Unteraufgaben erstellen. Praktisch für größere Aufgaben, die du aufteilen möchtest, ohne deine Hauptliste zu überladen.
- Schnelleingabe – Mit einem Tastenkürzel kannst du überall in macOS schnell eine Aufgabe eingeben, ohne die App zu öffnen. Unter iOS funktioniert das über Widgets und Siri.
- Tags & Filterung – Du kannst Tags zu Aufgaben hinzufügen (wie ‚Energie‘, ‚Ort‘ oder ‚Priorität‘) und später danach filtern. Weniger mächtig als in manchen Alternativen, aber ausreichend für die meisten Menschen.
- Things Cloud Sync – Eigener Synchronisationsdienst, der blitzschnell zwischen all deinen Apple-Geräten funktioniert. Kein Account nötig, nur deine Apple ID.
Der Magic Plus Button verdient besondere Erwähnung. Wenn Sie eine neue Aufgabe erstellen, analysiert Things automatisch, was Sie tippen, und schlägt Daten, Zeiten und Listen vor. Tippen Sie „Jan morgen um 14:00 anrufen“ und die App füllt alles korrekt aus. Es funktioniert nicht perfekt auf Deutsch, ist aber praktisch.
Was Things 3 nicht kann, ist genauso wichtig: keine natürliche Spracherkennung wie Todoist, keine standortbasierten Erinnerungen, keine Kollaborationsfunktionen und keine erweiterten Automatisierungen. Es ist bewusst einfach gehalten.
Was kostet Things 3?
Things 3 funktioniert mit einem einmaligen Kauf pro Plattform. Das bedeutet keine monatlichen Kosten, aber Sie müssen für jeden Gerätetyp separat bezahlen:
- iPhone & Apple Watch – 10,99€ (einmalig)
- iPad – 21,99€ (einmalig)
- Mac – 54,99€ (einmalig)
Wenn Sie alle drei Versionen möchten, kostet Sie das also etwa 88€. Das klingt nach viel, aber im Vergleich zu einem Abonnement von 5€ pro Monat haben Sie es nach anderthalb Jahren wieder drin. Und danach zahlen Sie nie wieder.
Es gibt eine kostenlose Testversion von 15 Tagen für die Mac-Version. So können Sie testen, ob die App zu Ihnen passt, bevor Sie den vollen Preis zahlen. Für iOS können Sie die App zuerst kaufen und innerhalb von 14 Tagen über Apple zurückfordern, wenn sie Ihnen nicht gefällt.
Wichtiger Hinweis: Updates sind kostenlos. Als Things 3 im Jahr 2017 herauskam, mussten Leute, die Things 2 hatten, erneut bezahlen. Aber seitdem waren alle Updates kostenlos, einschließlich großer Features wie Widgets und iPad-Optimierungen.
Es gibt keine versteckten Kosten, keine Premium-Stufen und keinen Druck zum Upgrade. Sie zahlen einmal und das war’s.
Worauf müssen Sie achten?
Things 3 ist schön, aber nicht perfekt. Es gibt ein paar Dinge, die Sie beachten sollten, bevor Sie kaufen.
Das größte Problem ist die Plattformeinschränkung. Wenn Sie auch nur einen Windows-Laptop oder ein Android-Telefon verwenden, können Sie Things 3 vergessen. Es gibt keine Webversion, auf die Sie zurückgreifen könnten. Sie sind vollständig auf Apple-Geräte angewiesen. Das ist in Ordnung, wenn Sie bereits dabei sind, aber es macht einen späteren Wechsel schwierig.
Die Gesamtkosten können auch eine Überraschung sein. 55€ allein für die Mac-Version ist schon ordentlich, und wenn Sie auch die iPad-Version für 22€ möchten, läuft es schnell auf. Ja, es ist einmalig, aber Sie müssen im Voraus einen großen Betrag hinlegen.
Keine Kollaborationsfunktionen bedeutet, dass Sie Things 3 nicht für gemeinsame Einkaufslisten, Teamprojekte oder Haushaltsaufgaben verwenden können, die Sie mit Ihrem Partner teilen. Es ist strikt persönlich. Wenn Ihre Familie auch Apple verwendet, muss jeder seine eigene Lizenz kaufen.
Die natürliche Sprachverarbeitung funktioniert hauptsächlich gut auf Englisch. Auf Deutsch erkennt die App zwar Daten wie „morgen“ oder „nächste Woche“, aber komplexere Sätze werden nicht immer richtig geparst. Das ist schade, denn Konkurrenten wie Todoist machen das besser.
Standortbasierte Erinnerungen fehlen vollständig. Sie können keine Benachrichtigung erhalten, wenn Sie beim Supermarkt sind. Für manche Menschen ist das ein Dealbreaker, besonders da Apple Reminders das kostenlos kann.
Die Lernkurve für Tastenkürzel ist steiler als Sie bei einer so „einfachen“ App erwarten würden. Es gibt Dutzende von Keyboard-Shortcuts, die die App viel schneller machen, aber Sie müssen sie erst lernen. Ohne Tastenkürzel fühlt sich Things 3 auf dem Mac etwas träge an.
Schließlich: Wenn Cultured Code jemals mit Things aufhört, haben Sie ein Problem. Es gibt keinen Export in universelle Formate wie Markdown oder CSV. Sie können zwar in Reminders exportieren, verlieren aber viel Struktur.
Was sagen andere?
Die Meinungen über Things 3 sind überraschend konsistent: Menschen sind entweder völlig begeistert oder sie verstehen nicht, warum man so viel für eine To-do-App bezahlen würde.
Auf YouTube erklärt Peter Akkies, wie er Things 3 in seinem täglichen Workflow verwendet. Er lobt besonders die ‚Today‘ Ansicht, die hilft, fokussiert zu bleiben, ohne von langen Listen überwältigt zu werden. Sein Punkt: Die App zwingt Sie dazu, bewusst zu wählen, was Sie heute tun werden.
AyshBanaysh bespricht, wie Things 3 bei ADHD hilft. Die visuellen Fortschrittsindikatoren (kleine Tortengrafiken bei Projekten) vermitteln ein Gefühl von Fortschritt, ohne stressig zu sein. Es gibt kein Rot, keine Warnungen, kein Gefühl des Versagens, wenn Sie eine Deadline verpassen. Das macht die App beruhigend statt stressig.
In Reviews auf Reddit kommt oft vor, dass Menschen Things 3 jahrelang verwenden, ohne jemals zu erwägen zu wechseln. Die Stabilität und der Mangel an unnötigen Updates werden als Vorteile gesehen. Kein Ärger mit neuen Features, die Ihren Workflow stören.
Die häufigste Beschwerde ist der Preis. Menschen finden 88€ für alle Plattformen viel, besonders da kostenlose Alternativen wie Apple Reminders immer besser werden. Aber Fans sagen, dass man für Design und Benutzererfahrung bezahlt, nicht nur für Funktionalität.
Eine andere oft gehörte Frustration: der Mangel an Zusammenarbeit. Viele Menschen wollen Things 3 für persönliche Aufgaben und gemeinsame Listen mit ihrem Partner verwenden. Das geht nicht, also enden sie mit zwei Apps oder wählen doch Todoist.
Was fast jeder lobt, ist die Synchronisierung. Things Cloud funktioniert blitzschnell und zuverlässig. Sie fügen eine Aufgabe auf Ihrem iPhone hinzu und innerhalb einer Sekunde steht sie auf Ihrem Mac. Kein Ärger mit Accounts oder Einloggen, es funktioniert einfach.
Der Apple Design Award, den Things 3 gewann, wird oft als Beweis erwähnt, dass es nicht nur eine To-do-App ist, sondern ein Stück Handwerkskunst. Für manche Menschen ist das wichtig, für andere ist es Marketing.
Things 3 Alternativen
Passt Things 3 nicht ganz zu dem, was Sie suchen? Das sind die besten Alternativen:
- Todoist – Funktioniert auf allen Plattformen einschließlich Windows und Android. Hat natürliche Spracherkennung auf Deutsch und unterstützt Zusammenarbeit. Wähle dies, wenn du nicht nur Apple nutzt oder Aufgaben mit anderen teilen möchtest. Allerdings ist ein Abonnement für die besten Features nötig (4€ pro Monat).
- OmniFocus – Die mächtigste GTD-App für Apple mit anpassbaren Perspektiven, Überprüfungssystemen und komplexen Projektstrukturen. Viel teurer als Things 3 (100€+ für alle Plattformen) und viel komplexer. Wähle dies, wenn du ein Power-User bist, der jeden Workflow optimieren möchte.
- Apple Erinnerungen – Kostenlos, in jedes Apple-Gerät integriert, und in den letzten Jahren deutlich verbessert. Hat standortbasierte Erinnerungen und grundlegende Projektstruktur. Wähle dies, wenn du eine einfache, kostenlose Lösung ohne die Politur von Things 3 suchst.
- TickTick – Günstigere Alternative (28€ pro Jahr) mit mehr Features als Things 3, einschließlich Pomodoro-Timer, Gewohnheitstracker und Zusammenarbeit. Funktioniert auf allen Plattformen. Wähle dies, wenn du mehr als nur Aufgabenverwaltung möchtest und nicht nur Apple nutzt.
- Notion – Wenn du Aufgaben mit Notizen, Datenbanken und Wikis kombinieren möchtest. Viel flexibler, aber auch viel komplexer. Wähle dies, wenn du einen All-in-One-Arbeitsbereich suchst anstatt nur eines Aufgabenmanagers.
Jede dieser Alternativen hat ihre eigenen Stärken. Things 3 gewinnt bei Design und Benutzerfreundlichkeit innerhalb des Apple-Ökosystems, verliert aber bei Flexibilität und Plattformunterstützung.
Häufig gestellte Fragen
Ist Things 3 für Windows, Android oder das Web verfügbar?
Nein, Things 3 ist exklusiv für das Apple-Ökosystem. Sie können es nur auf Mac, iPhone, iPad, Apple Watch und Apple Vision Pro verwenden. Es gibt keine Webversion und es kommen keine Pläne für andere Plattformen. Wenn Sie auch nur ein Nicht-Apple-Gerät verwenden, sollten Sie Things 3 lieber überspringen.
Hat Things 3 ein Abonnement?
Nein, Things 3 funktioniert mit einem einmaligen Kauf pro Plattform. Sie zahlen einmal für die iPhone-Version (10,99€), einmal für iPad (21,99€) und einmal für Mac (54,99€). Danach sind alle Updates kostenlos und Sie zahlen nie wieder. Keine monatlichen Kosten, keine versteckten Gebühren.
Kann ich Aufgaben teilen oder mit anderen zusammenarbeiten?
Nein, Things 3 ist bewusst als persönlicher Aufgabenmanager konzipiert. Sie können keine Listen teilen, keine Aufgaben an andere zuweisen und keine gemeinsamen Projekte verwalten. Wenn Sie Zusammenarbeit benötigen, müssen Sie sich Todoist oder TickTick ansehen.
Funktioniert Things 3 offline?
Ja, Things 3 funktioniert vollständig offline. Du kannst Aufgaben hinzufügen, bearbeiten und abhaken ohne Internetverbindung. Sobald du wieder online bist, synchronisiert sich alles automatisch über Things Cloud mit deinen anderen Geräten.
Kann ich meine Daten aus Things 3 exportieren?
Ja, aber begrenzt. Du kannst deine Aufgaben zu Apple Erinnerungen exportieren, verlierst dabei aber viel von der Struktur wie Bereiche, Tags und Überschriften. Es gibt keinen direkten Export zu Markdown, CSV oder anderen universellen Formaten. Das macht den Wechsel zu einer anderen App schwierig.
Muss ich für große Updates erneut bezahlen?
Das kommt darauf an. Als Things 3 2017 herauskam, mussten Nutzer von Things 2 erneut bezahlen. Seit dieser Zeit waren alle Updates kostenlos, einschließlich großer Features. Falls es jemals ein Things 4 gibt, musst du wahrscheinlich erneut bezahlen, aber das ist nicht angekündigt.
Fazit
Things 3 ist ein ausgezeichneter Aufgabenmanager, wenn du vollständig im Apple-Ökosystem bist und Wert auf Design legst. Es tut genau das, was es verspricht: deine Aufgaben übersichtlich halten ohne unnötige Komplexität.
Der einmalige Kaufpreis ist hoch, aber wenn du die App jahrelang nutzt, ist es günstiger als ein Abonnement. Die Synchronisation funktioniert perfekt, die Benutzeroberfläche ist beruhigend, und die ‚Heute‘ Ansicht hilft wirklich dabei, fokussiert zu bleiben.
Aber die Beschränkungen sind deutlich: keine Zusammenarbeit, keine Web-Version, kein Android oder Windows. Wenn du auch nur etwas davon benötigst, ist Things 3 keine Option.
Mein Rat: probiere die 15-tägige Testversion auf dem Mac. Wenn du nach einer Woche merkst, dass du Tastenkürzel lernst und deinen Workflow an die App anpasst, dann ist es eine gute Wahl. Wenn du nach drei Tagen denkst „das kann Apple Erinnerungen doch auch?“, dann sparst du dir 88€.
Things 3 ist keine App für jeden. Aber für die richtige Person ist es der beste Aufgabenmanager, der existiert.






